ENTSCHEIDUNGS
HILFE

Das passende Mehrwegsystem für den eigenen Betrieb zu finden ist gar nicht so einfach. Über die Erfüllung der Mehrwegangebotspflicht hinaus gibt es mehrere Aspekte, die bei der Auswahl der richtigen Mehrweglösung von großer Bedeutung sind: Wer ist eure Zielgruppe, welches Einsparpotential habt ihr und welche Systeme haben sich bei euch im Viertel schon etabliert?

Unsere Entscheidungsfragen sollen euch dabei helfen, mehr Klarheit hinsichtlich euren Bedürfnissen und Anforderungen an ein Mehrwegsystem zu bekommen.

Entschei
dungs
fragen

Umweltschutz, Müllreduktion, Kosteneinsparung, gesetzliche Pflicht, neue Zielgruppe erschließen. Es gibt viele gute Gründe. Welche sind eure?

→ Schreibt euch eure Ziele auf, damit ihr sie nicht aus den Augen verliert.

  • Wie viele Speisen und Getränke zum Mitnehmen gebt ihr pro Tag aus?
  • Wie viel kostet euch eine Einwegverpackung? (im Schnitt ca. 20ct)
  • Was würdet ihr sparen, wenn ihr konsequent ein Mehrwegsystem nutzt?


→ Macht eine Kosten/Nutzen-Rechnung. Fragt dafür bei den verschiedenen Anbietern an, wie hoch die monatliche Benutzungsgebühr oder die Gebühr pro Gefäßnutzung ist.

  • Wie alt ist eure Kundschaft im Schnitt?
  • Wie technikaffin ist eure Kundschaft?
  • Habt ihr eine große Stammkundschaft oder eher viel Laufkundschaft?


→ Es gibt Mehrwegsysteme, die auf Pfand setzen (RECUP/REBOWL) und Mehrwegsysteme, die entweder ausschließlich per App (Relevo) oder per App oder Nutzerkarte (Vytal) nutzbar sind. Betriebseigene Mehrwegsysteme sind nur für Geschäfte sinnvoll, die eine große Stammkundschaft und/oder viele Filialen haben. Ein Blick auf die Zielgruppe lohnt sich also. Mit einem Mehrwegsystem lässt sich außerdem eine neue Zielgruppe erschließen.

  • Welche Produkte habt ihr vor allem im Angebot? Wie sind diese verpackt?
  • Welches Volumen haben eure Produkte und welche Verpackungsgrößen benötigen sie?
  • Wie richtet ihr eure Gerichte an? Benötigt ihr z.B. einen Trennsteg oder reicht eine einfache Bowl?
  • Werden die Speisen und Getränke vorproportioniert oder frisch abgefüllt?


→ Die Anbieter haben verschiedene Behältnisse im Angebot – unterschiedliche Größen, Formen, mit und ohne Trennsteg, aus Kunststoff und aus Glas. Es gibt Anbieter, die auch kostenloses Mehrwegbesteck dazuliefern. Eine Übersicht des Produktsortiments der einzelnen Anbieter findet ihr hier.

Auch bei bereits verpackten Speisen kann Mehrweg genutzt werden; z. B. durch ein eigenes Pfandsystem in Weckgläsern oder durch eine vorab Befüllung von Mehrwegbowls.

Gibt es in eurer Nachbarschaft schon andere Gastronomiebetriebe mit Mehrwegsystem? Wenn ja, welches nutzen sie und warum? Tauscht euch aus!

  • Wie führt ihr bei Euren Kund*innen ein neues Produkt am Besten ein?
  • Sprecht ihr Eure Kund*innen bei Produktneuheiten direkt darauf an?
  • Habt ihr schon ein Rabattsystem oder schonmal darüber nachgedacht?
  • Wäre es eine Option, Mehrweg günstiger und Einweg teurer zu machen?
  • evt. auf Studie von „Essen in Mehrweg“ verweisen

Habt ihr eine Spülmöglichkeit zur Verfügung oder müsste dies ausgelagert werden?

Weitere Informationsquellen:

Hinweis: Hierbei handelt es sich um externe Links. Für deren Inhalt wird keine Haftung übernommen. Zudem handelt es sich um eine selektive Auswahl, kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Häufig gestellte Fragen

In Deutschland wurde die EU-Richtlinie 2019/04 durch die Einwegkunststoffverbotsverodnung und die Einwegkunststoffkennzeichnungsverordnung umgesetzt sowie durch die Novelle des Verpackungsgesetzes ergänzt. Hier findet ihr ein Infoblatt zur Verpackungsnovelle auf Deutsch, Englisch, Arabisch und Vietnamesisch: https://esseninmehrweg.de/novelle-im-verpackungsgesetz-ab-2023-wird-mehrweg-zur-pflicht/

Pro Jahr werden etwa 2,8 Milliarden Einwegbechern für Heißgetränke und 4,3 Milliarden Einwegverpackungen für Speisen ausgegeben.Milliarden Einwegverpackungen, die sich schnell und unkompliziert mit Mehrweg einsparen ließen.

Nein. Bei ihrer Produktion wird Energie benötigt, die nach der einmaligen Nutzung verloren geht. Zudem werden häufig problematische Chemikalien eingesetzt. Kommen Dünger und Pestizide in der Rohstoffproduktion zum Einsatz, verschlechtert das die Umweltbilanz zusätzlich. Biokunststoffprodukte sind zudem nicht automatisch biologisch abbaubar. Sie sind häufig eine Mischung aus nachwachsenden Rohstoffen und Erdöl.

Ja. Take-Away Essen wird umsatzsteuerlich als Warenumschließung behandelt und muss daher mit dem gleichen Prozentsatz besteuert werden, wie der Inhalt. Mehr Informationen dazu hier.

Ja, das ist möglich. Informationen zu den Anbietern sind unter der Kategorie „Anbieter“ zu finden.

Mehr Informationen hierzu sind unter der Kategorie „Anbietern“ zu finden.

Ja, diese Möglichkeiten gibt es auch neben den Mehrweggeboten. Zum Beispiel kann mit Foodsharing zusammengearbeitet werden, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Um für die Lebensmittel noch entgeltlich entlohnt zu werden, lohnt es sich, Too Good to go im Betrieb zu etablieren.

Hierzu werden derzeit Online-Termine von unterschiedlichen Anbietern angeboten, wie zum Beispiel der AWM, IHK oder privaten Anbietern.

Ja, vom 04.April bis  30.November 2022 können bei der Landeshauptstadt München Zuschüsse bei Neuanschaffung eines Mehrwegsystems beantragt werden (max. 500€). Antragsformular, Bedingungen und weitere Informationen findet Ihr auf der Homepage der Stadt München.